support@novirel.de       +49 (0) 202-26159211
suche
DE
EN
DE
EN
call
kontakt
menu

Übergangsperiode bei Milchkühen und Stoffwechselkrankheiten


Die Übergangsperiode bei Milchkühen, die etwa drei Wochen vor und nach der Geburt dauert, ist eine kritische Phase im Leben der Tiere. Während dieses Zeitraums stehen die Kühe vor erheblichen physiologischen und metabolischen Veränderungen, die sie anfällig für verschiedene Stoffwechselkrankheiten machen.


Stoffwechselveränderungen und Herausforderungen

In der Übergangsperiode erleben Kühe einen drastischen Anstieg der Milchproduktion, was zu einer erhöhten Nachfrage nach Energie führt. Die Fähigkeit der Kühe, diese erhöhte Energieanforderung zu decken, ist jedoch oft durch eine reduzierte Futteraufnahme und eine eingeschränkte Nährstoffverwertung beeinträchtigt. Diese Diskrepanz zwischen Energiebedarf und -aufnahme kann zu einem negativen Energiebilanz (NEB) führen.

Häufige Stoffwechselkrankheiten

  1. Fettleberkrankheit (Hepatische Lipidosis): Durch die unzureichende Energieaufnahme beginnt der Körper, gespeichertes Fett aus dem Fettgewebe zu mobilisieren, um den Energiebedarf zu decken. Eine übermäßige Fettemobilisation kann jedoch zu einer Ansammlung von Triglyceriden in der Leber führen, was die Leberfunktion beeinträchtigt und das Risiko für Fettleberkrankheit erhöht.
  2. Ketose: Eine Folge der unzureichenden Energieaufnahme kann die Ketose sein, eine Erkrankung, bei der sich Ketonkörper im Blut ansammeln, weil die Energieversorgung aus Fettsäuren nicht ausreicht. Dies kann zu Symptomen wie verminderter Futteraufnahme, Gewichtsverlust und verminderter Milchleistung führen.
  3. Hypokalzämie (Milchfieber): In der Übergangszeit kann der Kalziumbedarf der Kühe für die Milchproduktion steigen. Ein Mangel an verfügbarem Kalzium kann zu Milchfieber führen, einer Erkrankung, die durch Muskelzittern, Schwäche und im Extremfall durch Koma gekennzeichnet ist.

Managementstrategien zur Vorbeugung und Behandlung

Um das Risiko von Stoffwechselkrankheiten in der Übergangsperiode zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen berücksichtigt werden:

  1. Optimierung der Fütterung: Eine ausgewogene und energiereiche Fütterung ist entscheidend. Die Futterration sollte so formuliert sein, dass sie den erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf während der Übergangszeit abdeckt. Ergänzungsfuttermittel wie Mineralstoffe und Vitamine können helfen, Defizite auszugleichen.
  2. Kontinuierliche Überwachung: Regelmäßige Überprüfung der Gesundheitsparameter, wie Blutuntersuchungen zur Kontrolle von Ketonkörpern und Kalziumspiegeln, kann frühzeitig auf Stoffwechselstörungen hinweisen.
  3. Anpassung der Fütterungsstrategie: Der Einsatz von Futtermitteln, die die Gluconeogenese unterstützen, wie Propionat, kann helfen, die Energieversorgung zu verbessern und das Risiko von Ketose zu reduzieren.
  4. Management der Körperkondition: Die Vermeidung von übermäßiger Fettansammlung vor der Geburt kann das Risiko für Fettleberkrankheit senken. Regelmäßige Gewichts- und Konditionskontrollen sind daher wichtig.

Durch eine gezielte Fütterung, regelmäßige Überwachung und rechtzeitige Anpassung der Managementstrategien können die Risiken von Stoffwechselkrankheiten während der Übergangsperiode reduziert und die Gesundheit sowie die Leistung der Kühe verbessert werden.

home
PHW-Gruppe
© 2025 NOVIREL. All Right Reserved.